Schlucken

Schlucken ist ein komplexer Vorgang, der den Transport von Flüssigkeit, Nahrung und Speichel vom Mund in den Magen umfasst.

Die große Gefahr eines gestörten Schluckaktes ist die Aspiration. Dabei gerät die zu schluckende Substanz (Speichel, Nahrung, Flüssigkeit) nicht in die Speiseröhre, sondern zum Teil in den Kehlkopf und weiter in die unteren Atemwege. Die
lebensgefährliche Folge kann eine Lungenentzündung sein. Diese sogenannte Aspirationspneumonie ist die vierthäufigste Todesursache bei PatientInnen über 60 Jahren.

Ursachen für Schluckstörungen (Dysphagien)

Neurologische PatientInnen:
Schlaganfall
Schädel-Hirn-Trauma
M. Parkinson
Multiple Sklerose
ALS Amyotrophe Lateralsklerose
Demenz
Altersbedingte Schluckstörung
HNO-PatientInnen:
Tumore im Kopf-Hals-Bereich
Operationen und Bestrahlungen
Entzündliche Erkrankungen
Verletzungen
Erkrankungen der Halswirbelsäule
Langzeitintubation, stark geschwächter Allgemeinzustand nach intensivpflichtigen Krankenhausaufenthalten
PatientInnen mit Trachealkanüle
Psychische Erkrankungen

Mögliche Zeichen einer Schluckstörung

Husten bei oder nach der Nahrungsaufnahme
Steckenbleiben von Nahrung, Wiederhochkommen von Nahrung
Ausspucken von Speichel oder Nahrung
Verlängerte Dauer der Nahrungsaufnahme
Haltungsänderungen beim Schlucken
Gewichtsabnahme
Häufiges unklares Fieber
Husten, Verschleimung
Häufige Lungenentzündung, Bronchitis
Sodbrennen, Reflux

Der logopädischen Schlucktherapie ist eine Funktionsdiagnostik des Schluckaktes und aller damit verbundenen Organe vorangestellt. Wichtig ist eine bildgebende Untersuchung durch eine/n HNO-Ärztin/Arzt oder PhoniaterIn.

Die therapeutischen Maßnahmen

Wiederherstellung von Kraft und Koordination zum Schlucken
Kompensation durch individuell erarbeitete Haltungs- und Schluckmanöver
Anpassung von Nahrung, Hilfen zur Nahrungsaufnahme.